Eine Geschichte. Aus einer Zeit, lange vor uns. Oder zur gleichen Zeit oder in der Zukunft oder in einer Parallelwelt? Wer kann es erahnen. Nebelschwaden hüllen Sichtbares ein und lassen Unsichtbares in grotesken Formen erscheinen. Es scheint, dass alles in dieser Stille versinkt. Alles ist lautlos und dennoch hört man das Pochen der Herzen und das Rauschen des Atems, wie er sanft über die Lippen streicht. Langsam erkennt man die Silhouette eines wunderbaren Körpers. Schritt für Schritt kommen sie sich näher und endlich erkennen sie das Gegenüber. Die Schritte werden schneller und schneller. Sie beginnen zu laufen und fallen sich schlussendlich außer Atem in die Hände. Der Duft des anderen durchströmt die Sinne. Endlich können sie sich spüren. Es hat lange gedauert, bis die Überfahrt durchgeführt werden konnte. Aber jetzt ist es soweit. Sie können es noch gar nicht wahrhaben, dass sie sich in Armen halten. Glück streift durch den Körper und lässt den Atem schneller gehen. Und die Liebe kommt in ihren Herzen hoch und die Erregung steigt ins Unermessliche. Am liebsten wollen sie sich verzehren, wollen den Moment still halten und vollendens auskosten, wollen keine Zeit verlieren. Wollen tun, was nie erlaubt war. Schrill, sehr schrill, durchbricht der gemeinsame Schrei diesen süssen Moment, als die Lanze des Soldaten beide Körper auf diese bizarre Art und Weise verbindet. Verbunden bis zum Ende dieses einen Lebens. Beide verraten von den engsten Verbündeten. Dem Bund, der Leben erlaubt und Leben beendet. Verbunden bis zum letzen Atemzug auf dem Weg ins unendliche Leben. [FreCh]
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Die Verzweiflung. Die Verzweiflung steht still und stumm und wartet. Sie kann warten. Sie braucht nicht auf die Suche zu gehen. Sie braucht nicht nach Bekanntem zu suchen. Denn nichts und niemand wartet auf sie. Nichts und niemand ist ihr eine Hilfe. Sie kann warten. Sie kann es erwarten, bis sie aufgesucht wird. Bis jemand nach Ihr auf die Suche geht. Bis jemand bei ihr das letzte Stückchen Hoffnung ablegt und geblendet von ihrer Dumpfheit sich ausruht. Und sich im Nebel der Unsicherheit in Gewahrsam denkt. Und die Verzweiflung steht still und stumm und wartet. Sie kann warten. Denn sie weiß, dass sie mit jedem Moment wächst und größer und stärker wird. All jene, die sich in ihrem Schatten laben, merken nicht, dass hinter der Nebelwand die Freiheit das Fest des Lebens feiert. Dass die aufgehängten Bilder und starren Gedanken nur ein Spiegelbild der eigenen Schmerzen und Verletzungen sind. Und die Verzweiflung steht still und stumm und wartet. Sie kann warten. [FreCh] egal, wer schreibt, egal, was geschrieben steht, egal, was gesagt werden will, egal, auf was hingewiesen werden will, egal, was mitgeteilt werden will, egal, wie es jemand meint, der, der liest, will verstehen, wie er verstehen im Stande ist, will hören, was er zum Hören sich zumutet. will Schlüsse ziehen, wie seine bisherigen Erfahrungen sind, will meinen, wie seine Meinung ist. [FreCh] |
Christian Johann
Seelengeflüster - Worte, Gedichte, Sätze Archiv
January 2018
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