Eine Geschichte. Aus einer Zeit, lange vor uns. Oder zur gleichen Zeit oder in der Zukunft oder in einer Parallelwelt? Wer kann es erahnen. Nebelschwaden hüllen Sichtbares ein und lassen Unsichtbares in grotesken Formen erscheinen. Es scheint, dass alles in dieser Stille versinkt. Alles ist lautlos und dennoch hört man das Pochen der Herzen und das Rauschen des Atems, wie er sanft über die Lippen streicht. Langsam erkennt man die Silhouette eines wunderbaren Körpers. Schritt für Schritt kommen sie sich näher und endlich erkennen sie das Gegenüber. Die Schritte werden schneller und schneller. Sie beginnen zu laufen und fallen sich schlussendlich außer Atem in die Hände. Der Duft des anderen durchströmt die Sinne. Endlich können sie sich spüren. Es hat lange gedauert, bis die Überfahrt durchgeführt werden konnte. Aber jetzt ist es soweit. Sie können es noch gar nicht wahrhaben, dass sie sich in Armen halten. Glück streift durch den Körper und lässt den Atem schneller gehen. Und die Liebe kommt in ihren Herzen hoch und die Erregung steigt ins Unermessliche. Am liebsten wollen sie sich verzehren, wollen den Moment still halten und vollendens auskosten, wollen keine Zeit verlieren. Wollen tun, was nie erlaubt war. Schrill, sehr schrill, durchbricht der gemeinsame Schrei diesen süssen Moment, als die Lanze des Soldaten beide Körper auf diese bizarre Art und Weise verbindet. Verbunden bis zum Ende dieses einen Lebens. Beide verraten von den engsten Verbündeten. Dem Bund, der Leben erlaubt und Leben beendet. Verbunden bis zum letzen Atemzug auf dem Weg ins unendliche Leben. [FreCh]
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Christian Johann
Seelengeflüster - Worte, Gedichte, Sätze Archiv
January 2018
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